Erik Hand und das Taufgeschirr für St. Anna

Am 28. Dezember 1632 wurde der schwedische Feldoberst Erik Hand mit allen militärischen Ehren in der Kapelle bestattet. Der offenbar sehr fähige Offizier und Verwandte König Gustav Adolfs war an Verletzungen gestorben, die er sich beim missglückten Sturm auf Wallensteins Lager in Zirndorf bei Nürnberg zugezogen hatte. Gemäß Erik Hands Vermächtnis wurde Geld aus seiner Kriegsbeute verwendet, um ein kostbares Taufgeschirr für St. Anna anzufertigen. Bis heute gehört die sogenannte Schwedengarnitur zum Kirchenschatz von St. Anna und wird bei jeder Taufe verwendet.

 

König Gustav Adolf kämpfte im Dreißigjährigen Krieg auf der evangelischen Seite. 1632 übernahm er mit seinen Truppen das mehrheitlich evangelische Augsburg von der bayerischen, katholischen Besatzung. Gustav Adolf gab den evangelischen Bürgern ihre Kirchen zurück, sicherte aber auch die Glaubensfreiheit und den Besitz der Katholischen. Das Gemälde zeigt den König als siegreichen Feldherrn und Retter der Freiheit (pro libertate) und des evangelischen Glaubens (pro religione). Gustav Adolf fiel noch im selben Jahr in der Schlacht bei Lützen. Schon 1634 kam Augsburg wieder unter kaiserliche und damit katholische Herrschaft. Auch St. Anna wurde wieder katholisch.