Die Gottesdienstfeiern in St. Anna wurden zu unterschiedlichen Altären hin ausgerichtet. Vor der Generalsanierung 2007 hatte 30 Jahre lang ein Provisorium als Altar gedient – ein Tisch, der in der Mitte des Hauptschiffs unter der Kanzel stand. Als es um den idealen Platz für den neuen Altar ging, votierten die Gottesdienstbesucher nach vielen Sitzproben schließlich für die bewährte Mitte. Eine gute Entscheidung. Denn heute befindet sich hier ein viel beachtetes neues Kunstwerk und bildet wahrhaftig das Zentrum des lebendigen Glaubens in St. Anna.
Die Symbolik des roten Wachsaltars
2013 fand die feierliche Weihe von Altar und Ambo aus rot pigmentiertem Wachs statt. Der kraftvolle Entwurf von Susanna und Bernhard Lutzenberger ging aus einem Wettbewerb als klarer Sieger hervor. Inmitten der vielen Kunstwerke von St. Anna behauptet sich der Altar dank seiner starken Präsenz. Als liturgischer Ort bietet er mit seiner Kreuzform rundum freien Zugang, die Form gibt keine Hierarchien vor. Der Altar ist der Beitrag der Gemeinde zur Kirchensanierung. Sie kann sich beim Gottesdienst um ihn versammeln. Auch wenn der feste Block aus Wachs stabil und schwer ist: sollte es erforderlich sein, lässt er sich bewegen. Dieser Altar ist stark und doch verletzbar. Sein Material ist zwar abriebfest, Zeit und Gebrauch hinterlassen aber ihre Spuren auf der samtig-warmen Oberfläche. So hat auch die Patina des Lebens ihren Platz in St. Anna.